Brustdiagnostik
Mammografie oder Tomosynthese – Was ist das?
Die Mammografie ist die Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust und die wichtigste Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen über 40 Jahren.
Von jeder Brust werden 2 Aufnahmen angefertigt. Dabei wird die Brust vorsichtig von unseren speziell für die Mammografie ausgebildeten Röntgenassistentinnen zusammengedrückt, das spart in erheblichem Umfang Röntgenstrahlung.
Die Mammografie wird in unserer Praxis als digitale Vollfeldmammografie durchgeführt, dabei wird die Röntgenstrahlung direkt in digitale Bildpunkte umgewandelt. Dadurch wird eine hoch auflösende Darstellung des Brustdrüsengewebes mit einer geringen Strahlendosis erzielt.
Man unterscheidet die Mammografie im Mammographiescreening für alle Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren und die „kurative“ Mammografie außerhalb dieser Altersgruppe und/oder mit spezieller Indikation für die Röntgenuntersuchung der Brust.
Eine Weiterentwicklung der digitalen Vollfeldmammografie stellt die Tomosynthese dar.
Hierbei werden ebenfalls in digitaler Technik mit geringer Strahlenbelastung Schichtaufnahmen der Brustdrüse angefertigt Dabei gelingt es, Überlagerungen des Gewebes, wie sie zwangsläufig bei der konventionellen digitalen Mammografie entstehen, zu vermeiden und man erhält nochmals eine deutlich höhere Beurteilbarkeit des Gewebes.
Da es sich bei der Tomosynthese um eine sehr neue moderne Methode handelt, ist sie noch nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten.
Alle bei uns angefertigten Röntgenaufnahmen werden von zwei unabhängigen Befundern angesehen und beurteilt.
Galaktografie – Milchgangsdarstellung mit einem Kontrastmittel
Bei einer krankhaften Flüssigkeitsabsonderaung aus der Brustwarze können die Milchgänge durch das Einbringen von etwas Kontrastmittel dargestellt werden und so Milchgangsabbrüche oder andere Auffälligkeiten sichtbar gemacht werden
digitale Mammographie
Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust.
Mammasonographie
Ultraschalluntersuchung der Brust.
Sonografie, eine wichtige Ergänzung
Ultraschall ist Schall mit Frequenzen oberhalb 20 000 Hz, also für den Menschen nicht hörbar.
Im Gewebe wird der Schall unterschiedlich reflektiert, diese zurückkommenden Schallwellen werden dann als Bilder sichtbar gemacht.
Werden in der Mammografie Auffälligkeiten festgestellt oder bleiben noch Fragen offen, ist der Ultraschall die perfekte Ergänzung um Herdbefunde in ihrer Gutartigkeit einschätzen zu können. Handelt es sich um harmlose Zysten (Wasserbläschen) oder sicher gutartige Veränderungen genügt häufig ein Kontrollultraschall. Handelt es sich aber um einen Herdbefund, der nicht 100% als gutartig eingeschätzt werden kann, wird eine weitere Abklärung empfohlen. Bei jungen Frauen bis 30 Jahren ist der Brustultraschall die erste Methode zur Abklärung von Tastbefunden.
Elastographie
Als Erweiterung der Brustultraschall-Untersuchung bieten wir die Elastographie an, mit der die Härte des untersuchten Gewebes gemessen wird. Von der Ultraschallsonde wird dabei ein Schall-Impuls gesendet. Je nach Beschaffenheit des Gewebes wird der Impuls unterschiedlich an das Gerät reflektiert. Das Untersuchungsverfahren macht sich zunutze, dass das Tumorgewebe meistens hart und steif ist, gutartige Veränderungen hingegen weich und elastisch.
Gewebeentnahme als minimalinvasive Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie
Wird die Indikation für eine Gewebeentnahme durch die Mammografie und die Sonografie gestellt, stellt die Hochgeschwindigkeitsstanzbiopsie die Methode der Wahl dar. Hierbei werden in lokaler Betäubung unter Ultraschallkontrolle mehrere kleine Gewebewürmchen entnommen und zur feingeweblichen Untersuchung durch einen erfahrenen Pathologen gesandt. Diese Biopsie dauert etwa 10 min. Werden 3-5 Gewebezylinder entnommen, wird eine Diagnosesicherheit von 99% erreicht.
Bei gutartigen Befunden werden somit unnötige Operationen vermieden. Sollte doch eine Operation erforderlich werden, kann sie gewebeschonend geplant werden.
Sollten die obengenannten Methoden nicht ausreichen um eine sichere Klärung der Auffälligkeit zu erreichen, stellen die Magnetresonanztomografie (MRT) und die stereotaktische Vakuumbiopsie noch ergänzende Untersuchungsmethoden dar, die in unserer Praxis derzeit nicht erbracht werden. Sollten diese Untersuchungen erforderlich sein, werden wir Sie selbstverständlich an unsere Kooperationspartner überweisen.
Beratung
Um das individuelle Brustkrebsrisiko einschätzen zu können, wird die Vorgeschichte der Patientin und Ihrer Familie in unserer Gesamtbewertung mit einbezogen. So können wir individuell das Risiko einschätzen und die notwendigen Untersuchungsintervalle festgelegen.
Wer übernimmt die Kosten?
Gesetzliche Krankenkassen
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Früherkennungsmammografie bei Frauen von 50 – 69 Jahren im Rahmen des Mammografiescreenings, dafür werden sie automatisch eingeladen, wenn Sie teilnahmeberechtigt sind.
Außerdem übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Mammadiagnostik unter folgenden Voraussetzungen:
Familiäres Risiko bei Verwandten ersten Grades
Körperlich auffälliger Befund
Zustand nach Brustkrebs
Private Kankenkassen
Die privaten Krankenkassen tragen in der Regel die Kosten sämtlicher notwendiger Untersuchungen entsprechend Ihrem individuell vereinbartem Versicherungstarif.